Ich möchte einmal die Präparation eines wenig spektakulären „Allerweltfossils“ aus den Plattenkalken vorstellen, das bezeichnend für diese Formation
ist und unter dem Namen „Schnorgackel“ (Mecochirus longimanatus) firmiert. Warum dieser Panzerkrebs eben diesen Namen hat, hat mir bis heute niemand schlüssig erklären können. Auch befreundete
Steinbrecher konnten mir hinsichtlich der Namensgebung leider nicht weiter helfen. Es wäre schön, wenn einer der Leser mich aufklären könnte?
Ich denke, dass jeder, der schon etliche Male im Plattenkalk gegraben hat, schon das eine oder andere Exemplar dieser Gattung gefunden hat. Mir geht es natürlich
genauso.
Nur war ich von meinen Funden meistens alles andere als begeistert. Das waren häufig Spaltfossilien, die qualitativ nicht gerade herausragend waren. Der beste Fund war
noch ein 10 cm großer Mechochirus brevimanus aus dem Besuchersteinbruch Eichstätt, der in der Erhaltung erstklassig und zudem mit Vibrograv und Nadeln vergleichsweise leicht zu präparieren
war.
M. brevimanus, 10 cm
Ganz anders und weitaus komplizierter gestaltete sich die Präparation des zweiten in diesem Artikel vorgestellten ca. 13 cm großen Mecochirus longimanatus aus
Eichstätt. Das Teil war vollkommen „zu“ und stellte auch für einen erfahrenen Präparator eine ungemeine Herausforderung dar. Dazu muss man wissen, dass die zu präparierende Substanz äußerst fragil
ist, weshalb bei der Präparation höchste Konzentration notwendig ist. Der kleinste Fehler lässt die Substanz irreparabel zerbröseln - für immer...
Jeder, der sich mit der Präparation von Plattenkalkfossilien befasst, kennt den alten Spruch: „Wer einen „Schnorgackel“ präparieren kann, der kann (fast) alle
Fossilien des Plattenkalks präparieren“.
Es ist schon Etwas daran, finde ich, denn die Präparation so eines Fossils kann einen u. U. schon zur „Weißglut treiben“.
Es folgen einige Bilder des M. longimanatus, dessen Präparation nicht wirklich Spaß machte, wofür aber das Ergebnis allemal entschädigt.
M. longimanatus vor der Präparation.
Endergebnis der Präparation des M. longimanatus
Verwendete Werkzeuge: Vibrograv, Nadeln, Sekundenkleber, Binokular.
Präparationszeit: ca. 38 Stunden für den M. longimanatus; der M. brevimanus kostete mich nur ca. 15 Stunden.
Sammlung und Fotos: Falk Starke