Der hier gezeigte Amblysemius stammt vom Blumenberg und misst ca. 25,5 cm..
Der Fundzustand war eher wenig vielversprechend, eine auseinander gerissene Platte, eben ein typisches Spaltfossil. Dagegen empfand ich die Qualität, besonders die
Farbgebung, als sehr schön.
Das erste Problem war, die Platte einigermaßen zusammenzubauen, da es etliche Fehlstellen gab. Es lagen zwei Flinzplatten (Positiv und Negativ, in mehrere Teile
zerbrochen) vor. Die Dicke betrug 2 cm bzw. 1,6 cm.
Was tun? Ich habe mich dafür entschieden, alle Ansatzplatten ausschließlich von der Positivseite zu verwenden (die „knopferte Lage“ halt).
Die Schwierigkeit dabei war, dass nicht genug Material vorlag. Mittels Einsatz einer Schablone konnte ich letztendlich eine rechtwinklig geschnittene Platte mit den
Maßen 37 cm x 23 cm „hinzaubern“ - na ja, es war schon ziemlich knapp alles.
Anschließend habe ich die Negativplatte herausgesägt und auf das Positiv übertragen - per "Transfermethode". Das klingt alles "easy", war es aber leider nicht ...
denn es gab es schon einige Fehlstellen und Problemzonen, die bereits bei der Bergung entstanden sind.
Dann kam der Trennschleifer zum Einsatz, um die dicke Negativplatte herunterzuschleifen. Ätzend, zumal ich das Gerät im letzten Moment noch zurücknehmen konnte, als
irgendwelche „verdächtigen“ Konturen im Relief auftauchten. Ich hatte ganz vergessen, dass ich ja - gegen alle Präparationsregeln - die Liegendplatte präpariere, also die Flossen ein gutes Stück,
quasi dreidimensional, aus der Platte herausragen würden. Eine Präparation von der Hangendseite wollte ich mir doch nicht mehr antun, denn das wäre ein Arbeitsaufwand ohne Ende gewesen - nein, danke!
Das habe ich das letzte Mal bei einem „Hypsocormus“ ( Atlas, ID: 914 ) gemacht, seit dem nie wieder - aus gutem Grund ... .
Eine weitere Schwierigkeit war es, die Enden der Flossenstrahlen herauszupräparieren, da die Substanz sehr bröckelig war. Das ging nur unter massivem Einsatz von
Sekundenkleber. Diesen trug ich unter dem „Bino“ mit einer spitzen Nadel auf.
Zum Schluss wurden noch einige Fehlstellen restauriert. Insgesamt empfand ich die Arbeit als recht schwierig und aufwändig. Die vollständige Präparation kostete
sicherlich etliche Arbeitsstunden; ich habe sie nicht gezählt. Aber bei so einem schönen Stück wollte ich mir Zeit lassen - verständlicherweise.
Verwendete Geräte, Werkzeuge und Arbeitsmaterial: Steinsäge, Trennschleifer, Vibrograv, Hängemotor mit Diamant- , Korund- und Metalleinsätzen, Nadeln, Glasradierer,
Akemi juragelb, Akemi transparent, Akemi transparent L, Aceton, Papierschablone, Stereomikroskop EUROMEX, Kaltlichtleuchte EUROMEX (Schwanenhals) usw.
Präparation und Fotos: Falk Starke